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Dem Antisemitismus keine Chance geben


Am 22. Juni 2022 besuchte uns – die Klassenstufe 9 – der Holocaustzeitzeuge Ernst Krakenberger am JKG. Er erzählte über sein und das Leben seiner Verwandten während der Besetzung der Niederlande von den Nationalsozialisten.

Ernst Krakenberger kam im Norden der Niederlande, ein halbes Jahr nach dem ersten Truppeneinmarsch in die Niederlande, am 22. Dezember 1940 zur Welt. Erni, wie ihn seine Eltern nannten, war sehr jung, als er in dieses System hineingeboren wurde, doch auch aus dieser Zeit hat er trotz seines jungen Alters Erinnerungen an seine Mitmenschen. Mit ca. 2 Jahren wurde er von seinen Eltern an eine befreundete Familie (Familie Stockmann) gegeben, da er selbst und seine Eltern jüdischer Abstammung sind. Er erinnert sich am genauesten an seine Pflegeschwester Maja, die damals 18 Jahre alt war. Sie lebt noch heute.

Seine Eltern lebten vor der NS-Herrschaft in Nürnberg und sein Vater leitete eine Firma zur Herstellung von Hopfen. Diese wurde ihnen von den Nationalsozialisten genommen, woraufhin sie vor dem NS-Regime in die Niederlande flohen. Später, als die Niederlande besetzt wurden, wurden die Eltern in drei verschiedenen Konzentrationslagern deportiert. Ernst Krakenberger war von 1942-1945 untergetaucht. Mit fünf Jahren kam er zu seinen Eltern zurück, die er zwar nicht mehr kannte, aber glücklicherweise den Holocaust überlebten. Bereits mit 16 Jahren machte er sein Abitur. Von der Entschädigung, die die Familie für die im Krieg entwendete Firma bekam, gründete er erneut einen Familienbetrieb, der sich mit dem Anbau von Hopfen beschäftigte.

Des Weiteren führte er an, dass u.a. vier Stolpersteine für seine Verwandten - die Kissingers - in Bad Kissingen eingelassen wurden. Die Mutter von Ernst war mit Mädchennamen eine Kissinger (sein Großcousin war der ehemalige amerikanische Außenministers Henry Kissinger). Er selbst findet, dass schon genug als Wiedergutmachung geleistet wurde und dass die Menschen, die sich entschuldigen sollten, schon lange tot sind. Es sollte jedoch die Erinnerung an den Holocaust und die Verbrechen der Nationalsozialisten lebendig bleiben.

Von der jetzigen und von den zukünftigen Generationen wünscht er sich, dass für das Verständnis vergangener und heutiger Ereignisse und Probleme ein guter Geschichtsunterricht durchgeführt wird und dass der Antisemitismus bekämpft wird. Außerdem sollten wir keine Schuldgefühle haben, sondern Verantwortung dafür übernehmen, dass so etwas in Zukunft nie mehr passiert.

Wir bedanken uns für den Besuch von Herrn Krakenberger und dass er uns hat teilhaben lassen, an seiner persönlichen Geschichte und die seiner Verwandten. Ebenso möchten wir uns bei Frau Bühler (ICEJ) bedanken, die es ermöglicht hat, dass Herr Krakenberger uns am JKG besuchen konnte.

Jana Schermann 9c







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